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Historische Speisekarten

Speisekarten werden erst seit etwa Anfang/Mitte des 19. Jahrhunderts verwendet. Mit dem modisch gewordenen Service à la russe an festlichen Tafeln sollten die Gäste nun auch erfahren, was genau auf den Tisch kommt, und sich daran erinnern (an den Anlass, die Speisen und Getränke).

Nichts diente in noch social-media-freien Epochen der Selbstdarstellung verlässlicher und langanhaltender als eine Speisekarte mit Anlass, Datum und Speisefolge. Den Gast lässt sie sagen: „Ich war dabei!“, und den Gastgeber: „Schau mal, was ich mir leisten kann!“

Im Gegensatz zu privaten und staatlichen Tafeln ging es bei Menükarten in Restaurants einfach nur um die Auflistung des Angebots. Mit dem verstärkten Aufkommen von Restaurants mit der ganzen Palette an Speisen, statt einer (verordneten) Spezialisierung auf beispielsweise Suppe und Suppenfleisch oder Braten, und den sich verändernden Gepflogenheiten der Gesellschaft  im 19. Jahrhundert, wurden Menükarten in Restaurants praktisch unumgänglich.

Inzwischen gibt es nun verschiedene Datenbanken mit digitalisierten Speisekarten. Wer einmal ein Menü einer Tauffeier, einer Geburtstagsfeier, eines Staatsbesuchs, einer Promihochzeit usw. aus lang vergangenen Zeiten nachkochen möchte, der wird auf folgenden Websites fündig:

Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel: http://bpun.unine.ch/menus/

Von dieser Website ist auch die Speisekarte oben (die japanische Botschaft lädt die Genfer und Waadtländer Behörden ins Hotel des Bergues in Genf, am 14. Juli 1874). Bei der Website handelt es sich um eine Suchmaschine, in die vorgegebene Begriffe (Drop-down-Menüs) oder eigene eingegeben werden können. Sie funktioniert auch mit deutschen Begriffen. Es erscheinen dann einfach deutschsprachige Speisekarten. Zu jeder Menükarte gibt es Angaben und Bilder der Karte, sofern vorhanden.

Auf dieser Website sind die Fotos der vorhandenen Speisekarten abgebildet und man klickt direkt darauf. Es erscheinen die Folgeseiten: http://www.menustory.com/

Stadtbibliothek Dijon (ca. 9000 digitalisierte Speisekarten): http://patrimoine.bm-dijon.fr/pleade/subset.html?name=sub-menus

New York Public Library: http://menus.nypl.org/menus/decade/all

(nach Epochen geordnet und Bilder direkt anklickbar. Man kann noch mitarbeiten. Die Transkripte erfolgen durch die Webgemeinschaft, was der Qualität nicht unbedingt zuträglich ist: keine exakten Transkripte, sondern es werden individuelle Schreibregeln angewendet. Nichtsdestotrotz sehr interessant!)

Historische Speisekarten
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Karin Peter
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